Schule neu denken – mit Kultur
Pforzheimer Zeitung vom 19.07.2022:
Pforzheim. Die Karl-Friedrich-Schule (KFS) in Eutingen stellt sich nach vier Jahren Kulturagentenschule, als Kulturschule neu auf. Trotz Corona versuchten die Kulturbeauftragten, Tina Züscher und Kerstin Fischer die kulturelle Bildung an ihrer Schule weiterhin zu verankern.
In einer Gesamtlehrerkonferenz stimmte die Mehrheit des Kollegiums einer Projektwoche „Johannes Reuchlin“ zu. Um die Lehrer darauf vorzubereiten, gab es zuerst eine Fortbildung vom Kulturamt Pforzheim in der Schlosskirche und im Reuchlin-Museum. Darauf folgte ein pädagogischer Tag mit dem Schwerpunkt Schule neu denken – mit Kultur. Ziel war, konkrete Inhalte für die Projektwoche zu erarbeiten. Fünf Künstler aus der Region unterstützten die Kulturbeauftragten.
Raphael Mürle ( Figurentheaters Mottenkäfig) stimmte das Kollegium, mit seiner Reuchlin-Handpuppe, auf den Tag ein. Im anschließenden Austausch erläuterte er, wie er sich der Person Reuchlin angenähert hat.
Lina Höhne (Tanzvermittlerin und Choreografin), Britt Abrecht (Filmproduzentin, Regisseurin und Drehbuchautorin), Harald Kröner (Zeichner, Ausstellungskurator, Lichtinstallationen) und Daniel Autenrieth (Informatiker und Medienpädagoge) erzählten von ihren eigenen Lebenswegen als Kulturschaffende und warum sie sich immer wieder für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen engagieren.
Auch die Kulturbotschafter (jeweils zwei Vertreter aus den Klassen zwei bis neun) wurden von Fischer und Züscher zum Thema Reuchlin weitergebildet. Jetzt sollten Lehrerschaft und Kulturbotschafter gemeinsam die Projektwoche mit Einbezug ihrer Klassen planen.
Die Karl-Friedrich-Schule hatte schließlich die Möglichkeit ihre Erfahrungen mit drei weiteren Kulturschulen aus der Region zu teilen. Die Besucher des Hilda-Gymnasium, der Fritz-Erler-Schule und der Aloys-Schreiber-Schule (GMS Bühl) waren angetan von dem Engagement der Kulturbotschafter, die den Tag mitgestalteten.
Wunsch nach Unterstützung
Die positive Rückmeldung an die KFSler bestärkte alle Beteiligte weiterzumachen, auch wenn viel zusätzliches Engagement aufgewendet werden muss. Der Wunsch aller Kulturschulen nach mehr Unterstützung von Seiten des Kultusministeriums ist dabei groß. „Schule muss sich verändern“, darin sind alle einer Meinung.