Humanist beeindruckt internationale Delegation
Pforzheimer Zeitung vom 07.09.2022:
Pforzheim. Die Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen hat vom 31. August bis zum 8. September in Karlsruhe getagt (die PZ berichtete). Im Rahmen des Exkursionsprogramms dieser internationalen Veranstaltung besuchte eine 16-köpfige Delegation das Museum Johannes Reuchlin. „Die Botschaft dieses europäischen Humanisten ist hochaktuell“, so Ulrike Schmidt-Hesse, die Leiterin der Delegation, „und hier in Pforzheim sehen wir ihn eindrucksvoll in die Erinnerung eingeschrieben.“ Die bunte Truppe der Exkursionsteilnehmer bestand aus Laien und Geistlichen, Frauen und Männern aus Peru, Guatemala, Japan, Australien, Belgien und verschiedenen deutschen Bundesländern. Sie alle wollten in Reuchlins Heimatstadt mehr über diesen christlichen Humanisten und seine Botschaft erfahren.
Studiendirektorin Sonny Timm und ihr Mann Christoph Timm, der Reuchlinbeauftragte, führten in englischer Sprache durchs Museum und erläuterten, warum Reuchlin als Pionier der Menschenrechte und Fürsprecher des christlich-jüdisch-muslimischen Dialogsinternationale Bedeutung zukommt. Die Teilnehmer zeigten sich besonders beeindruckt von der Klanginstallation, deren Klänge im Raum des Stiftschors der Schloßkirche zur Geltung kommen und von Reuchlins Traum des respektvollen Miteinanders und des Dialogs der Religionen künden. Um die Mittagszeit brach die Delegation gen Bad Teinach auf, um an einem Gottesdienst in der Dreifaltigkeitskirche teilzunehmen und unter Leitung des Tübinger Theologen Mathias Morgenstern die von Reuchlins Gedankenwelt inspirierte kabbalistische Lerntafel der Prinzessin Antonia von Württemberg zu entdecken.
ct, PZ