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Reuchlinjahr 2022

Reuchlinjahr 2022

Mit dem Reuchlinjahr 2022 feiert Pforzheim ein Jubiläum zum Mitmachen für die ganze Stadtgesellschaft. Die Botschaften des Humanisten und Anwalts der Menschenrechte sind heute noch hoch aktuell.

Pforzheimer Zeitung vom 26.01.2022:

150 Veranstaltungen von analog bis digital bis Mitte Dezember. 90 Kooperationspartner an Planung und Umsetzung beteiligt.

Dem größten Sohn Pforzheim hätte es geschmeichelt – und er hätte sich gleichzeitig besorgt
gezeigt: Denn die Werte des Humanisten Johannes Reuchlin (1455 bis 1522) sind heute notwendigerweise gefragter denn je: Frieden, Toleranz, Weltoffenheit, interreligiöser Dialog, Verständigung, Weltoffenheit, Wertschätzung. Um nur einiges zu nennen, was in diesem Reuchlinjahr angesprochen werden wird, das am 6. Januar mit der Neujahrsansprache von OB Peter Boch begann und offiziell am 10. Dezember, dem internationalen Tag der Menschenrechte, zu Ende gehen wird.
90 Kooperationspartner, elf Förderer (darunter die „Pforzheimer Zeitung“) haben sich unter der Federführung des Kulturamts und von Kurator Christoph Timm rund 150 Veranstaltungen einfallen lassen – vom interaktiven Figurentheater bis zum wissenschaftlichen Vortrag. Angesprochen sind Kinder wie Senioren, es gibt Veranstaltungen auf brillantem intellektuellen Niveau – aber auch Führungen in einfacher Sprache. Kurz: Es ist ein „Reuchlin für alle“. Die Weichen für dieses „riesige Gemeinschaftswerk“ (Claudia Baumbusch, Kulturamt) wurden im Sommer 2020 durch einen Beschluss des Gemeinderats gestellt. Die Corona-Krise wurde zur Chance – die notwendige Verlegung von Planung und Programm in hybride und digitale Projekte förderte die Kreativität. Zu den Höhepunkten des Gedenkjahres zählt neben der Verleihung des Reuchlinpreises an die Islamwissenschaftlerin Katajun Amirpur am 15. Oktober der Reuchlin-Kongress vom 29. Juni bis 1. Juli. Die für den 29. Januar – Reuchlins 567. Geburtstag – geplante städtische Auftaktveranstaltung, ein Vortrag von Professorin Aleida Assmann, musste verschoben werden – auf den 28. Mai.

Olaf Lorch-Gerstenmeier, Pforzheimer Zeitung

Pforzheimer Zeitung vom 19.01.2022:

Jacobis Gedenkskulptur für Reuchlin im Schmuckmuseum Pforzheim zu sehen

Der Bildhauer Peter Jacobi ist dem Aufruf der Stadt gefolgt: Beiträge zum Reuchlinjahr 2022 sind gewünscht – und er überrascht mit dem Modell eines Gedenkpavillons für den großen Sohn der Stadt. Noch bis Sonntag, 27. Februar, ist das Werk im Foyer des Schmuckmuseums ausgestellt.
Gedenkpavillons beschäftigen den emeritierten Professor der Pforzheimer Hoch-schule schon seit rund zwei Jahrzehnten. Fünf Modelle hat er bereits geschaffen, unter anderem für Samuel Freiherr von Brukenthal (1721-1803, den Gouverneur von Siebenbürgen. Seit Jahren beschäftigt er sich auch mit Reuchlin, hat das Modell des Gedenkpavillons aus Holz und Marmor immer wieder modifiziert –zuletzt in diesem Jahr. Und so spiegelt sich die Gestaltung des Sockels im Dach des kleinen Säulen-Gebäudes wider. „Es ist wichtig, dass das Modell erhöht steht und der Betrachter dadurch auf Augenhöhe ist“, sagt Jacobi.

Skulpturen des Gedenkens sind wichtiger Teil der künstlerischen Aussage des renommierten Bildhauers. Bedeutendstes Beispiel ist das große „Memorial für die Opfer des Holocaust in Rumänien“ in Bukarest, das von der Regierung in Auftrag gegeben und im Jahr 2009 eingeweiht wurde.
Im „World War II Memorial“, das vor der Pforzheimer Stadtkirche platziert ist, erinnert er an die Opfer des Zweiten Weltkriegs und vor allem an diejenigen, die beim Luftangriff am 23. Februar 1945 ums Leben kamen.
„Das Denken und Wirken des großen Humanisten ist im Pforzheimer Umfeld ein stehender Begriff. Er trägt zur Würde und dem Stolz dieser Stadt bei. Diese Pavillon-Gedenkskulptur ist unser aller Widmung für Johannes Reuchlin“, betont der 82-Jährige, der mit der siebeneckigen Form des Pavillons auf die in der abendländischen Tradition präsenten sieben Tugenden hinweist: Weisheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Mäßigung, Glaube, Liebe und Hoffnung.

Sandra Pfäfflin, Pforzheimer Zeitung

29.01.2022 – Reuchlins Geburtstag [Programm verlegt]

17.01.2022

Illumination des Museum Johannes Reuchlin

Am 29. Januar jährt sich der Geburtstag von Johannes Reuchlin, Pforzheims größtem Sohn, zum 567. Mal. Mit seinem Eintreten für Toleranz und Menschenrechte ist Reuchlin der wichtigste Friedenbotschafter unserer Stadt und spielt eine herausragende Rolle in der aktuellen Gedenk- und Friedenskultur. Bis heute profitiert unsere Stadt vom Ruf dieses bedeutenden europäischen Humanisten, der uns mit großer Weltoffenheit und Mitmenschlichkeit lehrte: „Erkundet das Fremde, zerstört es nicht.“ Am 30. Juni 2022 jährt sich der 500. Todestag des großen Sprachgelehrten, Juristen und Diplomaten, der Anlass zur Gestaltung des Reuchlinjahres 2022 in Pforzheim gab.

Am Geburtstag Reuchlins sollte die renommierte Wissenschaftlerin Prof. Aleida Assmann, eine der profiliertesten Stimmen der Erinnerungs- und Gedenkkultur in Deutschland, den Eröffnungsvortrag zum Reuchlinjahr 2022 halten, eine von fünf Meilensteinveranstaltungen des städtischen Kulturamts. Unter dem Titel „Wahr ist, was uns verbindet“ hätte sie den inhaltlichen Bogen über das Reuchlinjahr gespannt.

Für den Abend war die Illumination des Museum Johannes Reuchlin und ein Geburtstagspunsch geplant.

Aufgrund der Entwicklung der Corona Pandemie werden der Vortrag und die Illumination des Museums auf einen späteren Zeitpunkt verlegt. Aktuelle Informationen entnehmen Sie bitte unserem digitalen Kalender.

Pforzheimer Zeitung vom 17.01.2022:

Zur ersten Veranstaltung im Programm des Reuchlinjahrs 2022 hat Christoph Timm, Kurator und Reuchlinbeauftragter, am Samstag vor dem Museum Johannes Reuchlin eine Gruppe interessierter Menschen aus Pforzheim und der Region zur Sonderführung begrüßt.

Als Dank für ihren zuverlässigen Einsatz auch in Corona-Zeiten überreichte er vorab Petra Pietsch ein kleines Präsent, stellvertretend für das Team der Aufsichtskräfte, zusammengesetzt aus Mitarbeitenden der Firma WWS Strube Museumsdienste und Mitgliedern des Vereins der Freunde der Schloßkirche.
Wegen seiner schönen Stimme, so überliefert Philipp Melanchthon, habe der Markgraf den jungen Reuchlin entdeckt und ihm das Studium an der Sorbonne in Paris ermöglicht. „Nichts ist Gott willkommener als die Musik“, gab der musikliebende Humanist gegen Ende seines Lebens der Nachwelt mit: „Sie zieht meine umherirrende Seele zum reinen Licht.“ Zum Ausklang ließen sich die Besucher von der Klanginstallation „Genesis“ verzaubern: „Am Schwarzwald sollen die göttlichen Lieder der Juden erschallen“, hatte Johannes Reuchlin im Jahr 1518 betont.

pm, Pforzheimer Zeitung

Pforzheimer Kurier vom 03.01.2022:

Das Jahr 2022 hat die Stadt Pforzheim zum Reuchlin-Jahr erklärt. Mit rund 140 Veranstaltungen rückt sie ihren größten Sohn, den Humanisten und Juristen Johannes Reuchlin, in den Fokus. Er starb vor 500 Jahren.

Den ganzen Artikel des Pforzheimer Kuriers finden Sie hier.

Pforzheimer Zeitung vom 16.12.2021:

Stadt Pforzheim begeht das „Reuchlinjahr 2022″ mit vielen tollen Ideen. ,,Reuchlin gehört allen“: Das Motto trägt durch das Jubiläumsjahr.

Sprachgelehrter, Jurist, Humanist – Jo­hannes Reuchlin war ebenso facetten- ­wie einflussreich. Vor 500 Jahren starb Pforzheims berühmtester Sohn. Im An­denken an sein Leben und Werk hat die Stadt Pforzheim das kommende Jahr zum „Reuchlinjahr 2022″ erklärt. Sein Aufruf zum interreligiösen Dialog und Frieden soll über das Jubiläumsjahr hinauswirken.
Unter dem Motto „Reuchlin gehört allen“ sollen sich die Bürger mit dem Erbe Jo­hannes Reuchlins auseinandersetzen. Projektkoordinatorin Claudia Baumbusch hat im Namen des städtischen Kultur­amts 60 beteiligte Institutionen in vielen Netzwerktreffen für eine Kooperation ge­winnen können.
Das „Reuchlinjahr 2022″ sei explizit als Jubiläum zum Mitmachen konzipiert, erklärt Kulturamtsleiterin Angelika Drescher. Zahlreiche Kulturschaffende, Bil­dungsträger, Vereine und Religionsgemeinschaften aus Pforzheim und der Kulturregion Nordschwarzwald haben rund 150 Veranstaltungen angemeldet.
Sie alle widmen sich der Auseinandersetzung mit Leben, Werk und Wirkung Reuchlins. Von Radtouren bis hin zu Hochschul-Vorträgen ist der weite Bogen gespannt. Darüber hinaus lädt die Stadt selbst zu mehreren Veranstaltungen ein. Ausgerufen wird das
„Reuchlinjahr 2022″ beim digitalen Neujahresempfang am 15. Januar, beschlossen wird es mit einem Festakt am 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, im Kulturhaus Osterfeld. Das Kulturamt hofft trotz der Pandemielage, zumindest die großen Veranstal­tungen des Jubiläumsjahres in Präsenz veranstalten zu können.

Hoher Stellenwert

Pforzheim hat es sich seit Jahrzehnten zur Aufgabe gemacht, das Andenken an Johan­nes Reuchlin zu pflegen. Reuchlins wertvolle Bibliothek wurde früher in einem Anbau der Schloßkirche aufbewahrt, dem „Reuchlinkolleg“. Dieser Ort galt bereits im 16. Jahrhun­dert als Sehenswürdigkeit.
1922 richtete die Stadt Pforzheim ein Reuchlinmuseum ein. Beim Luftaufgriff am 23. Fe­bruar 1945 wurden das „Reuchlinkolleg“ und das Reuchlinmuseum total zerstört. Das
„Reuchlinkolleg“ an der Schloßkirche wurde von 2006 bis 2008 durch die Freunde der Schloßkirche für das Museum Johannes Reuchlin wiederaufgebaut. In den Räumen des heutigen Museums werden historische Spuren und moderne Ausstellungspräsentation vereint.

Seit 1955 verleiht die Stadt Pforzheim alle zwei Jahre den Reuchlinpreis für hervorra­gende Leistungen in den Geisteswissenschaften. Ebenfalls im Zwei-Jahres-Turnus findet der wissenschaftliche Reuchlinkongress statt. Beide Ereignisse sind Teil des Programms im Reuchlinjahr 2022.

Martina Schaefer, Pforzheimer Zeitung

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